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Herzlich willkommen

Auf diesen Seiten erfahrt Ihr alles über die Tauchabteilung unseres Vereins Grün-Weiß-Gießen e.V. Mit mehr als 250 Mitgliedern, 20 Tauchlehrern/DOSB-Trainer und Trainerinnen sind wir der größte Tauchverein in Gießen und der zweitgrößte in Hessen. Wir wünschen Euch viel Spaß beim Stöbern!

Hasenkäfige für den Gewässerschutz

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Ungläubige Gesichter machten Zaungäste am Niederweimarer See. Die beiden ansässigen Tauchvereine Tauchclub Marburg und die Tauchabteilung des Grün-Weiß-Gießen (GWG) versenkten dort Hasenkäfige. „Auch bei unseren Mitgliedern hat das erst einmal zu Nachfragen und Schmunzeln geführt“ meinte Stefan Gries, GWG Vorsitzender. Allerdings sollen keine Seehasen gezüchtet werden, die Käfige dienen wissenschaftlichen Zwecken: Wachsen dort Pflanzen anders als an ungeschützten Stellen?

Der See in Niederweimar wird seit langer Zeit zu vielen verschiedenen Wassersportaktivitäten genutzt. Dabei ist das Gewässer weiterhin in einem guten Zustand. Das gilt nicht nur für die Wasserqualität, sondern auch für die Biodiversität. Davon können sich die Mitglieder des Tauchclubs Marburg und der Tauchabteilung des Grün-Weiß-Gießen während ihrer Tauchgänge im See immer wieder überzeugen. Flora und Fauna sind trotz der intensiven Nutzung intakt. Das zeigen die Ergebnisse eines jährlichen Monitorings, das die Vereine seit vielen Jahren regelmäßig durchführen.
Besonders Pflanzen sind für die Unterwasserwelt von enormer Bedeutung. PflanzenSurvey2019BT14 geschnitten
GWG Taucherlehrer Rainer Stoodt schwärmt von den unterseeischen Wiesen, die weite Teile des Seegrundes bedecken und auch noch in 10m Tiefe zu finden sind. Wasserpflanzen produzieren Sauerstoff und speichern das ganze Jahr Nährstoffe, so dass die Algenblüten nicht sehr intensiv ausfallen. Und das nutzt allen Lebewesen, die entweder im See leben oder ihn zur Erholung besuchen.


Im Rahmen des Projektes „Tauchen für den Naturschutz“ wurden nun an zwei Stellen unter Wasser jeweils 2m² große Hasenkäfige versenkt und Referenzflächen markiert. PflanzenSurvey2019BT13Denn es gibt einen Rückgang der Wasserpflanzen. Das kann an den hohen Wassertemperaturen des vergangenen Sommers oder am Überlaufen der Lahn im vorletzten Winter gelegen haben. 
Aber möglicherweise auch an Fischarten, die den Seeboden nach Nahrung durchwühlen und – ähnlich wie Wildschweine – dabei den Boden durchwühlen. Um darüber Gewissheit zu erhalten, dienen die geschützten Bereiche der Hasenkäfige. Diese „Enclosures“ werden, so erläutert Stoodt, der für den hessischen Tauchsportverband das Projekt „Tauchen für den Naturschutz“ koordiniert, vom Umweltministerium auch finanziell unterstützt. Das Unterwassermonitoring passe gut zur Biodiversitätsstrategie des Landes Hessen.
Im kommenden Jahr werden sich dann der Seepächter, die Angler und die Tauchvereine zusammensetzen und die Ergebnisse auswerten und über Maßnahmen sprechen, die den guten Zustand des Gewässers bewahren können.

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Fotos: Birgit Trutnau